Jump to content
IndiaDivine.org

[Reisebericht - Indien] Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten

Rate this topic


Guest guest

Recommended Posts

************* T E R M I N E *****************

 

26. August: Ratha Yatra in Köln

info: www.krishna-tempel.de

 

1. September: Radhastami

 

9. September: Ratha Yatra in Leipzig

info: www.krishna-is-cool.de

 

**********************************************

 

---------- Forwarded Message ----------

 

Letter PAMHO:12062563 (119 lines) [W1]

Internet: "Madhura Madhava dasa" <Pilgerreise.Indien (AT) gmx (DOT) de>

[Reisebericht - Indien] Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten

---------------------------

Liebe Freunde,

 

Zufriedenheit ist nicht nur ein seltenes, sondern zu dem auch noch ein

trickreiches Phänomen - mehr und mehr scheint es mir, als sei es

denjenigen, die danach suchen gänzlich verschlossen, wohingegen

diejenigen, die keine sonderliche Bemühung dafür unternehmen, ganz

bereitwillig davon erfüllt werden. Natürlich setzt dieses

Gleichgültigkeit eine gewisse Grundzufriedenheit voraus, doch handelt es

sich hierbei keineswegs um einen Teufelskreis. Sehr schön konnte ich

dies anhand meines Umzuges am Donnerstag beobachten: Grundlegend

tauschte ich ein Apartment gegen eine Kammer. Ich hoffe, jeder kann sich

ein Bild davon machen, was das in Indien bedeutet, denn in Ermangelung

einer Digitalkamera konnte ich dies selbst nicht. Mein voriger Ashram

war ursprünglich bloß für meine gesundheitliche Regeneration gedacht,

aber ich war nicht abgeneigt, als ich noch einige Tage länger bleiben

durfte. Die nächste Gelegenheit, die sich für mich anbot, war das

Gästehaus des Tempelkomplexes, das ich für 10 Tage kostenlos in Anspruch

nehmen kann, denn jetzt wo sich endgültig herausgestellt hat, dass mein

körperliches Wohlbefinden primär von meiner Ernährung hier abhängt,

werde ich mich bemühen müssen, an den Unterkunftskosten zu sparen.

Generell ist es mit ein bisschen Glück gut möglich hier eine kostenlose

Bleibe zu finden. Dies beinhaltet dann auch eine komplette

Überlebensausbildung. So lernte ich im letzten Ashram lediglich, meine

Duschzeiten mit der täglichen Ameisenvölkerwanderung durchs Badezimmer

abzustimmen, sowie meine Nahrungsmittel entsprechend kreativ vor der

feindlichen Übernahme zu sichern. Teil zwei meiner Ausbildung bringt

ganz neue Herausforderungen mit sich: Bereits in der ersten Nacht wurden

meine Kenntnisse als Kammerjäger geschult, indem ich zwei Ratten erst

zwischen Fensterscheibe und Moskitonetz sicherstellte, den Raum über

eventuelle Geheimgänge für Artgenossen untersuchte und die beiden

Keksdiebe schließlich am nächsten Tag mit dem Besen auf den Flur des

Gästehauses scheuchte. Desweiteren musste ich natürlich meine offenen

Nahrungsmittel rattensicher aufbewahren, sowie eine Möglichkeit zum

Trocknen meiner Wäsche schaffen, ohne dabei den lebenswichtigen Raum zum

Schlafen, Arbeiten und Stehen zu verlieren oder die indischen

Aufhängungsgegebenheiten für Wäscheleinen zu überlasten. Wenig

überraschend, dass auch das altbekannte, krabbelnde Volk vom Bad sich

hier bereits fest etabliert hat. Mein Umzug hatte noch einen weiteren

Aspekt: Wurde ich zuvor von meiner Gastfamilie mit zwei Mahlzeiten

täglich versorgt, obliegt mir nun selbst die volle Verantwortung dafür.

Glücklicherweise, konnte ich in den letzten Wochen diverse Kombinationen

ausprobieren und deshalb ein schlichtes Ernährungskonzept entwerfen, das

vom Zeitaufwand auch umsetzbar ist: Ich nehme täglich zwei größere

Mahlzeiten, wobei die erste aus gekeimten Mung-Bohnen und etwas Brot

besteht und die zweite aus in gesüßtem Wasser eingeweichten

Haferflocken, aufgefüllt mit Puffreis. Die Sprossen haben den Vorteil,

dass man sich so das aufwändige Kochen erspart und durch die kleinen

Triebe bekommt man aus weniger Bohnen mehr Sättigung. Haferflocken sind

hier relativ teuer, aber da sie dem Wasser einen milchigen Geschmack

geben sind sie immer noch billiger, als diverse Milch- und

Milchersatzprodukte und sind daher nur in kleinen Mengen notwendig. Es

mag für den westliche Magen befremdend klingen, aber tatsächlich kann

dies ein zufriedenstellendes Mahl sein - auch ohne Unmengen davon zu essen.

 

Kurz vor diesem besagten Umzug begann hier in Vrindavana die Zeit der

großen Festlichkeiten. In den kommenden Wochen werden die bedeutendsten

Feste der Vaishnava-Tradition abgehalten, was sich jetzt bereits durch

ein gewisses Überquellen der Tempelräume zu bestimmten Zeiten bemerkbar

macht. Die Begebenheit, von der ich spreche ist der Erscheinungstag von

Balarama, der generell als Krishnas älterer Bruder angesehen wird.

Meiner Meinung nach hat diese Aussage aber zu viel theologischen

Sprengstoff, um sie einfach so um Raum stehen zu lassen - Wie kann Gott

denn einen Bruder haben? Zum einen wäre es natürlich aus philosophischer

Sicht nicht korrekt, einem allmächtigen Wesen zu verbieten, einen Bruder

zu haben, zum anderen ist eben auch unsere Begrifflichkeit des Bruders

für diese Zwecke unzureichend. In den vedischen Schriften werden zwei

Kategorien von Lebewesen unterschieden: Die eine Kategorie umfasst

ledigliche eine Person, nämlich die Höchste, die alles andere

beinhaltet. Die zweite, die in gewisser Weise in der ersten mit

beinhaltet ist, umfasst die unendlich vielen, individuelle

Persönlichkeiten - also das was auch unseren Körper mit Bewusstsein

erleuchtet. Obwohl die Kategorie Gott letztendlich eine Person ist,

nämlich Krishna, kann er sich durch seine unermesslichen Kräfte

erweitern. Seine erste Erweiterung wird Balarama, "die Quelle aller

spirituellen Stärke" genannt. Balaram unerscheidet sich von Krishna

eigentlich nur in einem Merkmal - seine Hauttönung ist weiß, wohingegen

Krishna eine blau-schwärzliche Hautfarbe hat. Krishna ist die

ursprüngliche Persönlichkeit Gottes und seine Erweiterung die ebenfalls

in die Kategorie Gott fallen, weil sie schließlich eins sind, haben

nicht alle Eigenschaften Krishnas im vollkommenen Ausmaß, weil sie

letztendlich verschieden Stimmungen der einen Person manifestieren.

Balarama wird als die Höchste Göttliche Diener beschrieben, denn er

übernimmt die Rolle eines älteren Bruders, um Krishna auf diese Weise

bei seinen Aktivitäten zu unterstützen. Das ist jetzt sicherlich

verwirrend, weil Krishna und Balarama wie eben gesagt, eine Person sind,

aber genau weil sie eben DIE Höchste Person sind, können sie auch einen

Austausch haben.

Um die Trockenheit des obigen Textes ein wenig zu mindern, möchte ich

nun die Geschehnisses diese Tages zusammenfassen. Die wichtigste

Zeremonie, die durchgeführt wurde war die Badezeremonie, Abhisheka

genannt. Dabei wurden die kleinen Bildgestalten Krishna-Balaramas in

verschiedenen glücksverheißenden Subastanzen, wie Mich, Yoghurt,

Butterfett, Honig, Fruchtsaft und Sirup gebaden. Dies erfordert ein

hohes Map an technischen Kenntnissen von den Priestern, da ein

Badevorgang in diesem Umfang besonders wohl überlegt sein will. Dieses

einstündge Ereignis wurde von Bhajans begleitet, eine instumentale

Lobpreisungform, die im Sitzen ausgeführt wird. Anschließend wurde zum

Kirtan übergeleitet, der Form in der auf filigrane Musikalität,

zugunsten von Tanzen und Springen verzichtet wird. Es folgt nur wenig

später die Verteilung des Badewassers an die Tempelbesucher. Dieses

Getränk hat einen so einmaligen Geschmack, den man mindestens einmal in

diesem Leben gekostet haben sollte. Tatsächlich ist dies auch für den

philosophisch Uninteressierten ein Grund genug, einen

Hare-Krishna-Tempel aufzusuchen. Eine Gelegenheit dazu bietet sich am

kommenden Mittwoch, dann an diesem Tag wird überall auf der Welt der

Erscheinungstag Sri Krishnas gefeiert und auch dies fällt nicht ohne

eine Abhisheka aus. Der nächste verfügbare Tempel ist meines Wissens in

Berlin auf dem Prenzlauer Berg. Weitere Infos findet ihr unter

www.krishna-is-cool.de - es lohnt sich auf jeden Fall, das "Weihnachten

der Inder" mal zu erleben.

 

Entsprechend viel wird es nächste Woche zu berichten geben. Aller

Wahrscheinlichkeit nach sind auch bald die ersten Kurzvideos von

Balaramas Erscheinungstag hier in Vrindavan online verfügbar durch die

Barmherzigkeit meiner amerikanischen Mitstudenten - ich lasse euch die

Links zukommen.

 

euer Diener,

Madhura Madhava dasa

(Text PAMHO:12062563) -----

 

------- End of Forwarded Message ------

Link to comment
Share on other sites

Join the conversation

You are posting as a guest. If you have an account, sign in now to post with your account.
Note: Your post will require moderator approval before it will be visible.

Guest
Reply to this topic...

×   Pasted as rich text.   Paste as plain text instead

  Only 75 emoji are allowed.

×   Your link has been automatically embedded.   Display as a link instead

×   Your previous content has been restored.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

Loading...
×
×
  • Create New...