Guest guest Posted August 24, 2006 Report Share Posted August 24, 2006 ************* T E R M I N E ***************** 26. August: Ratha Yatra in Köln info: www.krishna-tempel.de 2. September: Radhastamifest & Tempeleinweihung mit HH Bhakti Caru Maharaja in Hohenstein (Wiesbaden) 9. September: Ratha Yatra in Leipzig info: www.krishna-is-cool.de ********************************************** Liebe Devotees Die Aufzeichnungen von Indradyumna Mahgaraja inspirieren mich immer wieder so sehr! Ich habe hier mal den letzten Tagebucheintrag ins Deutsche übersetzt. Wenn ich es zeitlich schaffe, würde ich das gerne regelmäßig machen, damit auch die, die nicht so flüssig Englisch lesen an diesem Nektar teilhaben können. Euer demütiger Diener Antaranga Shakti das -------------------------------- Tagebuch eines Wanderpredigers 23. bis 26. Juli 2006 von Indradyumna Swami "Das neue Gelände" Unbeeindruckt von der hinterhältigen Anti-Sekten Kampange der Regierung ging unser Festival weiter. Bis jetzt hatten wir die Oberhand behalten können: unsere Programme unterhielten tausende von Leuten jede Woche und sorgten so für positive Öffentlichkeit. Und doch, ich hatte längst gelernt, den Feind nie zu unterschätzen. "Kennst du den Feind und kennst du dich selbst, so ist dir der Sieg gewiss." [Kriegskunst, Sun Tzu, Kapitel 10 Text 31] Dementsprechend überraschte es mich nicht, als etwas geschah, was unseren Plänen für das bevorstehende Woodstock-Festival einen schweren Schlag zu versetzen schien. Eines Morgens erhielt Nandini einen Anruf vom Organisator des Woodstock-Festivals, unserem guten Freund Jurek Owsiak. "Ich werde von oden unter Druck gesetzt," sagte Jurek, "ich muss euch bitten dieses Jahr die Größe eures Dorfes in Woodstock zu verringern. Ihr werdet auch von dem Hügel weg müssen, wo ihr letztes Jahr wart und von wo ihr das gesamte Festivalgelände überblicken konntet. Stattdessen müsst ihr in eine Ecke des Geländes." Nandini war schockiert. "Was ist passiert?" fragte sie, "Warum so eine große Änderung?" "Du kennst doch das gegenwertige politische Klima so gut wie ich," sagte er. "So eine große Fläche, wie ihr sie die letzten Jahre hattet, zieht zu viel Aufmerksamkeit auf sich und bringt das gesammte Woodstock-Festival in Gefahr. Vergiss nicht, wir haben einen gemeinsamen Feind." Nandini kam zu mir und berichtete mir über den Anruf. "Mach was er sagt," unterwies ich sie, "Wenn man einen Elephanten verkaufen will, dann sollte man sich nicht über den Preis für den Dreizack streiten, mit dem man das Tier führt." Am nächsten Tag fuhren Nandini, Jayatam das und Bhakta Dominique über 300 Kilometer nach Kostrzyn, die Stadt, wo das Woodstock-Festival stattfinden würde. Jurecks Sekretär zeigte ihnen einen kleinen Fleck nahe dem Eingang des Festivalgeländes. "Ihr habt 50 mal 50 Meter," sagte er. Die Devotees waren sprachlos, als sie die winzige Fläche sahen. Nandini, scharfsinnig wie immer, hatte eine Idee: "Das ist sicherheitstechnisch sehr unpraktisch," sagte sie. "Ihr wisst doch, wie sehr die Kids unser Village lieben, besonders die Essenverteilung. Letztes Jahr haben wir über 110.000 Teller verteilt. Das ist einfach nicht genug Platz. Es wird einen Aufruhr wegen des Essens geben." "Hmm," sagte der Sekretär, "das stimmt. Na gut, 100 mal 100 Meter, aber keinen Zentimeter mehr." Nandini rief mich an, wärend sie zu unserer Sommerbasis zurückfuhren. "Guru Maharaja," sagte sie, "ich weiß, wie sehr du es liebst unsere Festivals ganz groß aufzuziehen, aber wir werden uns dieses Jahr mit etwas Kleinerem zufrieden geben müssen. Trotzdem denken Jayatam, Dominique und ich, dass Größe und Lage des neuen Platzes gar nicht so schlecht sind. All die Kids werden uns sehen, sobald sie das Festivalgelände betreten. Es wird eng werden, aber dass bedeutet auch, es wird eine intime Stimmung haben." Zwei Wochen später beendeten wir die erste Hälfte unseres Festivalprogramms entlang der Ostseeküste. Das gesammte Equipment wurde verstaut und alle 250 Devotees fuhren nach Kostrzyn. Ich ging sofort zum neuen Gelände. Dominique hatte bereits das Hauptzelt errichtet, ein Drittel der Größe im Vergleich zum Vorjahr. Ich war beeindruckt und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. "Im Grunde," sagte ich zu Dominique,"denke ich, dass das ein besserer Platz ist. Wir sind mitten im Getümmel mit den Kids." Als ich über das Gelände lief um die Vorbereitungen zu inspizieren, kam Jayatam auf mich zu. "Guru Maharaja," sagte er, "der ältere Herr dort drüben fragt, ob er das große Radha-Krishna-Bild haben kann, das den Bühnenhintergrund bildet." "Das ist riesig," antwortete ich. "Das macht ihm nichts aus," sagte Jayatam, "Er will es zu Hause aufhängen. Er sagt, wir kämen einmal im Jahr und gingen dann wieder. Er vermisst uns das ganze Jahr, aber wenn er das Bild hätte, würde er sich immer Gott nah fühlen." "Sag ihm, er kann das Bild nach Woodstock abholen," sagte ich. "Was soll es kosten?" fragte Jayatam. "Schenk es ihm," sagte ich. "Wer kann einen Preis für die Liebe zu Gott festsetzen?" Als wir vom Gelände wegfuhren, sah ich einen jungen Mann in seinen Zwanzigern und mit Rucksack auf dem Rücken ankommen. "Der kommt aber früh," sagte ich zu Amritananda das. Dann bemerkte ich, dass er einen Japabeutel in der Hand hielt und chantete. "Sieh nur," sagte ich zu Amritananda, "er chantet. Ist das einer von unseren Leuten?" Amritananda schaute genauer hin. "Ich glaube nicht," sagte er, "ich habe ihn noch nie zuvor gesehen." "Ruf ihn her," sagte ich. Der junge Mann kam zum Auto. "Bist du ein Hare Krishna Devotee?" fragte ich ihn. Er schaute mich fragend an. "Ich ... äh ... lese gerne Bhagavad-gita," sagte er. "Lebst du in einem Tempel?" fragte ich. "Ein Tempel?" sagte er. "Also," sagte ich, "woher hast du gelernt auf Perlen zu chanten?" "Von Bhaktivedanta," sagte er. Amritananda und ich schauten uns an. "Vor einiger Zeit," sagte er, "suchte ich im Internet nach spirituellem Wissen und stieß auf die BHAGAVAD-GITA WIE SIE IST. Ich bestellte sie und begann zu lesen. Mehrmals erwähnte Bhaktivedanta, dass es wichtig sei Hare Krishna zu chanten. Schließlich habe ich herausgefunden, dass 'chanten' bedeutet auf Perlen zu chanten. Also mache ich das jetzt." "Und hast du je Devotees getroffen?" fragte ich. "Devotees?" fragte er zurück. "Ja. Siehst du da drüben? Da wird ein ganzes Dorf errichtet. Es heißt Krishnas Dorf des Friedens. Die ganze nächste Woche kannst du dorthin gehen, Krishnas Devotees treffen und mehr über das Chanten von Hare Krishna lernen." "Gut ... OK," sagte er. "Wir werden noch mehr reden können im Laufe der nächsten Woche," sagte ich, während wir wegfuhren. Die nächsten paar Tage arbeiteten wir fieberhaft daran das Dorf zu errichten. Ich war müde von einem ganzen Monat Festivalprogram an der Küste, aber die Müdigkeit war schnell verflogen, als ich an die Aussichten dachte, die vor mir lagen. "Dreihunderttausend Leute werden eine starke Dosis Krishnabewusstsein abbekommen," sagte ich aufgeregt zu Amritananda, während wir halfen die 22 Tonnen Lebensmittel vom Truck in die Küche zu bringen. "Man muss mitunter viele Leben auf eine solche Gelegenheit warten." Nandini bekam eine Vorahnung, von dem Erfolg, der vor uns lag, als sie zu der staatlichen Schule ging, in der wir unsere Devotees unterbringen und für das Festival kochen wollten. Nandini war besorgt. Letztes Jahr war sie von der Direktorin sehr kühl empfangen worden. Aber dieses Mal begrüßte sie die Direktorin warm. "Ich bin so glücklich, dass ihr wieder nach Kostrzyn gekommen seid," sagte sie zu Nandini. "Ihr könnt gerne während des Woodstock Festivals die Anlagen der Schule nutzen." "Vielen Dank," entgegnete Nandini. "Aber Sie sind so anders als letztes Jahr. Was hat sie so verändert?" Die Direktorin lächelte. "Ich habe letztes Jahr euer Dorf besucht," sagte sie. "Als ich kam, sprach gerade eine eurer führenden Persönlichkeiten auf der Bühne. Nachdem ich seine Rede gehört hatte, verstand ich, dass die Werte, für die ihr einsteht, genau das sind, was wir den Kindern, die wir unterrichten, vermitteln wollen. Aber die eigentliche Veränderung trat ein, als ich über das restliche Woodstockgelände ging. Ich bin schnell zu eurem Dorf zurückgekehrt, voller Dankbarkeit für die Atmosphäre des Friedens, der Ruhe und der Sauberkeit. Am nächsten Tag kam ich wieder zu eurem Dorf, aber diesmal aus einem anderen Grund. Mein Vater war vor kurzem gestorben, und ich war tief aufgewühlt. Ich suchte nach Antworten auf meine Fragen über das Leben. Ich landete schließlich im Yoga-Zelt, wo uns der Lehrer sowohl in Asanas als auch in Philosophie unterwies. Ich fand viel Erleichterung von meinen Problemen. Seitdem mache ich dreimal die Woche Yoga und habe auch Yogastunden in meiner Schule eingeführt." "Das ist wundervoll," sagte Nandini. "Es macht mich froh zu höhren, dass wir Ihnen so helfen konnten." "Kann ich Sie um eine Gefallen bitten?" fragte die Direktorin. "Ich suche nach einem Englischlehrer für die Schule, aber ich will jemanden mit Klasse, mit spirituellen Werten. Aus Liebe für die Kinder kann ich mir nicht vorstellen, jemanden mit niedrigeren Standarts anzustellen. Ich werde für ein gutes Einkommen sorgen, ein schönes Haus, - alles. Besorgt mir nur einen Hare-Krishna, um die Kinder zu unterrichten." Nandini lachte vor Freude. "Ich werde mein Bestes versuchen," sagte sie. Die Direktorin begleitete Nandini zur Tür. "Ich freue mich schon auf das Festival dieses Jahr," sagte sie, "und ich will euch zu eurem neuen Gelände beglückwünschen. Es ist perfekt, gleich am Eingang vom Festival, ein guter Platz um eure Botschaft zu verbreiten. Soweit ich gehört habe, wird die ganze Stadt Woodstock besuchen, oder, noch besser, Krishnas Dorf des Friedens." Nandini musste einfach während des ganzen Weges zurück zum Festival lächeln und lachen. Shrila Prabhupada sagte einmal: "Die Leute loben unsere Aktivitäten. Wenn wir unsere Standarts halten, dann werden sie auch Wertschätzung haben. Sie werden sagen: 'Oh, das ist sehr schön. Diese Leute sind gut.' Manchmal schreiben sie in den Zeitungen: 'Diese Hare Krishna Leute sind sehr gut. Wir wollen mehr von ihnen.'" [srimad-Bhagavatam Vorlesung, Los Angeles, 7. Dezember 1975] Indradyumna.swami (AT) pamho (DOT) net www.traveling-preacher.com Official website for Diary of a Traveling Preacher Quote Link to comment Share on other sites More sharing options...
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