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Tagebuch eines Wanderpredigers Band 7, Kapitel 12

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************* T E R M I N E *****************

Sa. 18. November 2006 Tag der Offenen Tür RfP Rhein-Main Ortsgruppe

Mi. 13. Dezember 2006 Harinam Luxemburg

Sa. 30. Juni 2007 Ratha Yatra Luxemburg

22.- 29.Juli 2007 Sommer Camp in der Schweiz

**********************************************

 

Liebe Devotees, bitte akzeptiert meine demütigen Ehrerbietungen _/\ò_.

Alle Ehre sei Shrila Prabhupada!

 

Mit etwas Verspätung ist jetzt endlich die Übersetzung des nächsten Kapitels

von Indradyumna Swamis Tagebuch fertig.

 

Euer Diener

Antaranga Shakti das

 

-------------------------------

 

 

Tagebuch eines Wanderpredigers

 

Band 7, Kapitel 12

 

Indradyumna Swami

 

2. - 7. August 2006

 

 

"Kein gewöhnliches Fest"

 

Nach Woodstock verlegten wir unsere Operation wieder zurück an die

Ostseeküste. Das war nicht einfach. Unsere 250 Devotees waren erschöpft von

den 18 Festivaltagen im Juli, ganz zu schweigen von Woodstock. Nur ihre

Entschlossenheit Guru und Gauranga zu dienen machte es möglich, nach nur

drei Tagen Rast ein Festival in der Stadt Dzwirzyno aufzubauen.

 

Am Vormittag gingen wir auf Harinam, um für das Festival zu werben und am

Nachmittag kamen über 5000 Leute. Gewiss halfen die Halbgötter: es war

sonnig während wir den Harinam am Strand machten, aber am späten Nachmittag

wurde es bedeckt und die meisten Leute kamen direkt zu unserer

Veranstaltung.

 

devan bhavayatanena

te deva bhavayantu vah

parasparam bhavayanta

sreyah param avapsyatha

 

"Wenn die Halbgötter durch Opfer erfreut werden,

werden sie auch dich erfreuen. Durch solches Zusammenwirken

zwischen Menschen und Halbgöttern wird Wohlstand für alle herrschen."

 

[bhagavad-gita 3.11]

 

Nach der majestätischen Größe von ‚Krishnas Dorf des Friedens' in Woodstock

erschien das Festival klein, aber das änderte nichts daran, dass wieder

wunderbare Menschen daran teilnahmen. Ich ging in das Buchzelt und sah, wie

die Leute unsere wunderschönen Deities, Shri Shri Gandarvika-Giridhari auf

ihrem Altar fotografierten, während andere durch Shrila Prabhupads Bücher

blätterten.

 

Nachdem ein junges Mädchen und ihre Mutter gegangen waren, kam Radha Charan

auf mich zu. "Guru Maharaj" sagte er, "dieses elfjährige Mädchen ist eines

der erstaunlichsten Kinder, das ich je getroffen habe. Sie kam mit ihrer

Mutter zusammen herein und ging direkt zum Altar. Für eine lange Zeit stand

sie dort mit gefalteten Händen und blickte die Deities an.

 

Ihre Mutter sagte, es sei das erste Mal, das sie uns getroffen hätten, aber

ihre Tochter zeige eine erstaunliche Hingabe für alles was wir machten. Sie

sagte: ‚Seit meine Tochter klein war sagte sie immer Hare Krishna. Ich weiß

nicht, wo sie das gelernt hat. Ich habe es ihr nicht beigebracht. Ich wusste

überhaupt nichts von Ihnen.

 

Eines Tages, bat sie mich ihr einen Sari zu kaufen. Stellen Sie sich nur

vor! Wo sollte ich denn einen Sari in einem polnischen Dorf herbekommen? Vor

zwei Jahren hat sie den Priester und die Gemeinde schockiert, als sie die

Kommunion ablehnte, sie sagte, sie sei Krishnas Devotee.

 

Dieses Jahr hat sie im Religionsunterricht der Lehrerin gesagt, dass alle

Religionen gut sind, aber nur in Indien wüssten die Menschen wer Gott sei.

Sie wurde ärgerlich, als ihr entgegengeworfen wurde, dass Hindus verrückt

seien, weil sie kein Fleisch essen. Sie sagte, Tiermörder müssten viele

Leben lang leiden. Meine kleine Tochter predigt Reinkarnation!

 

Als sie Ihre Leute heute Vormittag am Strand singen sah, begann ihr Gesicht

zu leuchten wie noch nie zuvor und sie bestand darauf, dass wir zu Ihrem

Festival gehen. Als wir Sie auf der Bühne singen sahen, erklärte sie, dies

sei die beste Art des Gebets und jetzt bekomme ich sie nicht von Ihrem Altar

weg. Sehen Sie nur. Sie starrt auf die Statuen als wenn sie verliebt wäre.'"

 

Radha Charan stand da und strahlte. "Was hältst du davon Guru Maharaj?"

fragte er.

 

"Weißt du", sagte ich, "ich glaube, dass überall auf dem Planeten viele

Devotees Geburt nehmen, um die Arbeit Shrila Prabhupads fortzusetzen."

 

purvabhyasena tenaiva

hriyate hy avaso 'pi sah

jijnasur api yogasya

sabda-brahmativartate

 

"Kraft des göttlichen Bewusstseins seines vorherigen Lebens fühlt er sich

von selbst - sogar wenn er nicht danach strebt - zu den Prinzipien des Yoga

hingezogen. Solch ein wissbegieriger Transzendentalist steht immer über den

rituellen Prinzipien der Schriften"

 

[bhagavad-gita 6.44]

 

Als ich das Buchzelt verließ, sah ich den Chef der Security-Firma, die unser

Festival bewacht. Er gehörte zu einem vierköpfigen Security-Team, welches

unser Festival während des Monats vor Woodstock bewacht hatte. Eine andere

Gruppe der gleichen Firma hatte dieses Team dann ersetzt und doch war er in

Uniform und schien im Dienst zu sein.

 

"Was für eine Überraschung!" rief ich. Ich dachte, sie hätten Urlaub?"

 

Er lachte. "Ja," sagte er, "ich mache Urlaub auf ihrer Tour. Als ich zu

Hause war vermisste ich die Feste so sehr, dass ich mich entschied mit

meiner Familie zurückzukommen. Sie sehen sich gerade die Bühnenshow an und

ich bewache die Veranstaltung."

 

"Tatsächlich?" fragte ich. "Sie arbeiten während des Urlaubs?"

 

"Für mich ist das nicht Arbeit sondern Vergnügen," sagte er.

 

"Der ist auf jeden Fall auf seinem Weg zurück zu Gott," dachte ich. "Er

bringt hingebungsvollen Dienst dar, ohne eine materielle Gegenleistung zu

erwarten."

 

Als ich mich dem Restaurant nährte, sah ich einen Mann, der mir bereits auf

Harinam aufgefallen war. Als die chantenden Devotees diesen Morgen den

weichen Sand des Strandes betraten, zogen sie ihre Schuhe aus. Ein Devotee

hatte die Aufgabe, sie alle in einen großen Plastiksack zu tun und hinterher

zu tragen, falls jemand seine Schuhe wieder benötigen würde.

 

Als wir begannen den Strand entlang zu ziehen, erhob sich ein Mann von

seinem Sonnenbad und fragte, ob er den Sack tragen könne. Zuerst dachte ich,

er erlaube sich einen Scherz, aber dann nahm er tatsächlich den Sack und

folgte uns eine volle Stunde lang, den ganzen Weg den Strand hinunter und

wieder zurück. Ich gewann den Eindruck, er könnte geistig behindert sein,

aber als ich ihn auf dem Festival sah, gut gekleidet, zusammen mit seiner

ebenso gut gekleideten Frau und zwei Kindern, verstand ich, dass er ein

berufstätiger Mann war.

 

"Erstaunlich!" dachte ich. "So ein gut situierter Mann war inspiriert, den

Devotees einen so demütigen Dienst zu erweisen."

 

In dem Moment sah ich, wie Nandini dasi mit einem Mann und einer Frau am

Tisch neben dem Restaurant sprach. Nandini bedeutete mir herüberzukommen und

stellte mir die zwei als Vater und Tochter vor. Der Mann war der Bäcker der

Stadt, in der wir unser Basislager für den Sommer haben.

 

"Seine Frau ist vor kurzem gestorben," sagte Nandini.

 

Die junge Frau wandte sich zu mir um. "Nandini war so freundlich uns zu

helfen mit dem Tod meiner Mutter fertig zu werden," sagte sie. "Ihre

Philosophie macht soviel Sinn. Meine Mutter ist gegangen aber ich weiß, dass

sie anderswo lebt und ihren Weg zurück zu Gott fortsetzt. Bisher war ich zu

dem kulturellen Aspekt ihres Festes hingezogen, die Musik, Tanz, Theater,

aber jetzt verstehe ich, dass sie viel mehr zu geben haben. Ihre Philosophie

gibt dem Leben Sinn, Zweck und eine höhere Bedeutung."

 

Eine andere Frau am gleichen Tisch begann zu sprechen.

 

"Entschuldigen Sie," sagte sie, "ich will nicht unhöflich sein und

unterbrechen."

 

"Ganz und gar nicht," sagte Nandini.

 

"Ich konnte es nicht vermeiden ihrem Gespräch mit dieser jungen Dame zu

lauschen," fuhr die Frau fort. "Ich muss sagen, dass ich auch von ihrer

Philosophie beeindruckt bin. Das ist jetzt das zweite Mal, dass ich bei

einem ihrer Festivals bin. Das letzte Jahr war ich zu skeptisch um mit

jemandem von ihnen zu reden. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, warum ich

dieses Jahr wieder gekommen bin. Aber nachdem ich gehört habe, was diese

Dame über ihre Mutter sagte, habe ich meine Meinung geändert. Die Lösungen

für die Probleme des Lebens, die sie vorschlagen sind wirklich

bemerkenswert."

 

"Darf ich sie fragen, wer sie sind?" sagte Nandini.

 

Die Frau lächelte. "Ich bin Rechtsanwältin in Warschau," sagte sie.

 

Nandini wandte sich and den Ehemann der Frau. "Und was tun sie?" fragte sie.

 

"Sie würden mir kaum glauben, wenn ich es ihnen erzählte," antwortete er.

 

"Er ist einer der bekanntesten Politiker Polens," sagte seine Frau.

 

In diesem Moment gab mir der Bühnendirektor das Zeichen, dass ich in fünf

Minuten meinen Vortrag zu geben hätte.

 

Ich entschuldigte mich. "Wir werden zuhören um mehr zu lernen," sagte der

Ehemann.

 

Während ich die Stufen zur Bühne hinaufstieg, sann ich über die unzähligen

Vorträge nach, die ich während der Tour gegeben hatte. "Ich darf nie

vergessen, wie wichtig sie sind," dachte ich. "Einigen, wie dem Vater und

der Tochter, die ich gerade getroffen habe, gewährt das Wissen, dass wir

geben, Befreiung von den Leiden des materiellen Daseins."

 

Als ich von der Bühne über das Publikum blickte, sah ich dort in der Menge

die Mutter mit ihrer elfjährigen Tochter, den Chef der Security Firma, den

Mann, der den Sack Schuhe getragen hatte, den Bäcker mit seiner Tochter und

die Rechtsanwältin mit dem Politiker - alle begierig zu hören.

 

"Meine verehrten Damen und Herren," begann ich, "ich danke ihnen, dass sie

heute hier sind und mit uns an diesem großartigen Ereignis teilnehmen. Wie

viele von ihnen bereits erlebt haben, ist dies kein gewöhnliches Fest: es

stellt eine spirituelle Kultur vor, die uns zur transzendentalen Ebene

erhebt. Wir laden sie ein, heute Abend bei uns zu bleiben und die

wundervolle Welt des Krishnabewusstseins zu erleben, eine Welt, die weit

jenseits der Dualitäten des materialistischen Lebens liegt, eine Welt der

Ewigkeit, des Wissens und der Glückseeligkeit.

 

All die besonderen Menschen, denen ich an diesem Abend begegnet war, nickten

zustimmend während ich sprach. Was könnte für einen Diener des Herren

zufriedenstellender sein?

 

"Shri Chaitanya Mahaprabhu bereiste persönlich verschiedene Regionen

Indiens, um die Bhakti-Kultur im ganzen Land zu verbreiten. Durch Sein

persönliches Beispiel wies Er den Devotees den Weg. Das bedeutet, dass man

die Kultur des hingebungsvollen Dienstes verbreiten sollte. Ein Vaishnava

ist besonders um para-upakara bemüht - darum, Anderen Gutes zu tun. Shri

Chaitanya wollte, dass sich Seine Mission über die ganze Welt verbreiten

würde. Seinen Spuren folgend versuchen wir Seine Botschaft zu verbreiten.

Aufgrund Seiner Barmherzigkeit nehmen die Menschen diese Bewegung sehr

ernst."

 

[sri Chaitanya-charitamrta, Madhya 25.264, purport]

 

Indradyumna.swami (AT) pamho (DOT) net

 

www.traveling-preacher.com

Official website for Diary of a Traveling Preacher

 

------

 

Ihr habt eine Frage an bzw. eine Information für

alle Devotees in Deutschland?

Dann schreibt direkt (!) an iskcon-deutschland-forum

(vom Internet: iskcon-deutschland-forum (AT) pamho (DOT) net)

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